Anlage eines Steingartens mit Feldsteinen
Ein Steingarten wird angelegt
Der Rasen zwischen Laube, Schuppen, Zaun und Kräuterbeet ist Jagdrevier des Maulwurfs.
Charakteristisch für diesen Gartenteil ist aber leider der Blick auf die von Kompostern,
Regentonnen und bunten Wasserschläuchen dominierte Nachbarparzelle und ein gut
zwei Meter hoher Betongrill. Hier halten wir uns selten länger auf, als ein Gang
zum Schuppen erfordert. Über die Jahre vergrößerte sich ein Gestaltungsrückstand zum
übrigen Garten.
Im Herbst 2013 wurde dann der Wunsch dringlich, den lästigen Grill loszuwerden,
um das benachbarte Kräuterbeet zu erweitern. Da sich im Kräuterbeet schon etliche
große Steine befinden, liegt die Anlage eines Steingartens nahe.
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Altlast: Der alte Grill steht am Gartenzaun und beschattet mit 2m Höhe das Kräuterbeet.
Er ist völlig überflüssig. Sein Sockel besteht aus übereinander gemauerten Betonplatten.
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Ausgangslage: Zwischen Laube und Gartenzaun wird im Anschluss an das Kräuterbeet ein Steingarten angelegt.
Dazu muss zuvor der Grill abgerissen werden.
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Nachbarblick: Richtung Westen wird unser Garten von drei Nachbarparzellen begrenzt.
Das Bild zeigt die mittlere. Bisherige Bemühungen, die Grenze zu den Nachbarn zu gestalten, zielten darauf,
möglichst hochwachsende Stauden zu pflanzen.
Vor der schmalen Zaunrabatte soll ein kleiner Steingarten entstehen.
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Als erstes habe ich den Rasen im Anschluss an das Kräuterbeet entfernt.
Voller Tatendrang ging es dann dem Grill zu Leibe. Mit einem sehr langstieligen Hammer
habe ich die obere Hälfte, bestehend aus Klinkersteinen, weggehauen.
Der untere Betonsockel erwies sich im Weiteren als sehr widerstandsfähig.
Es gelang dann durch gezielte horizontale Schläge gegen die jeweils oberste Platte,
diese von der drunterliegenden zu lösen. Über den Rand geschoben, ließ sie sich dann stückweise zertrümmern.
Nach fünf Nachmittagen war das Projekt vergessen.
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An den Blick ohne Grill brauchten wir uns nicht lange gewöhnen.
Endlich ist er weg. Das Zertrümmerungswerk hat zugegeben auch ein wenig Spaß gemacht.
Längs der Kante zum Ranunkelstrauch habe ich Kantsteine vergraben, in der Hoffnung, dass der Strauch
nicht in kürzester Zeit die Neuanlage zuwuchert.
Es fanden sich etliche schwere Natursteine, die den Steingarten nach hinten einfassen und recht steil abfallen lassen.
Für den vorderen Abschluss trug ich einige schmale Steinplatten aus dem Garten zusammen.
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Die Beschaffung hunderter Feldsteine war nicht ganz einfach, zumal die meisten mit dem Fahrrad
herbeigeschafft wurden.
Vorn entstand ein Senkbereich. Die entnommene Erde erhöht den Hügel.
Zwischen oben und unten entstand eine Höhendiffenz von gut 70 cm.
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Bild aus einer späten Bauphase.
Von dieser Seite ist der Höhenunterschied deutlich zu sehen.
Damit das Wasser nicht überall ungehindert hinunterläuft, entstanden einige kleine Terrassen.
Links oben im Bild sieht man noch die Grassoden liegen. Sie verschwanden bald im Hochbeet.
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Ende März des Folgejahres.
Puschkinen blühen schön zwischen den Steinen.
Der Hügel ist im Wesentlichen mit niedrigen Stauden und Zwiebelgewächsen bepflanzt.
Extra gekauft werden brauchte nichts.
Auf der Kuppe ist Islandmohn ausgesäht.
Jetzt sieht das Ganze schön aufgeräumt aus. Die kleinen Kiesel machen sich gut.
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Anfang Juli: Zwischen den Steinen flache Stauden, wie verschiedenen Hauswurze und
Frauenmäntel, Kiellauch, Islandmohn, Quendel, Thymian, Sandnelke, Silberblattehrenpreis,
Wulfenie, Storchschnabel.
Alpenakelein sind angepflanzt. Hier und da stehen die Samenstände der Tardatulpe.
Viele kleine weiße Schilder zeugen von weiteren Bemühungen.
Am Rand steht eine Wegwarte kurz vor der Blüte. Der dritte Ansiedlungsversuch ist geglückt.
Der Steingarten sieht schön aufgeräumt aus.
Im Kräuterbeet dahinter blühen flächendeckend Herzgespann, Lavendel, Origanum und Quirlblütiger Salbei.
Eine Wolke summender Insekten vermittelt das Gefühl, einiges richtig gemacht zu haben.
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Anfang April ein Jahr später
Ich hatte ganz vergessen, so viele Zwiebeln versteckt zu haben.
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Ende April ein Jahr später
Die Tardatulpen wurden von den Wühlmäusen nicht gefunden und blühen jetzt in Massen,
nachdem die Frühjahrsblüher des oberen Bilds am verblühen sind.
Der Andorn, noch schön niedrich im Vordergrund, wird hier später etwas zu hoch.
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Globularia punctata blüht unauffällig oben auf der Kuppe.
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Ansiedlung geglückt: In großer Schwungmasse blüht Aquilegia alpina.